Mittwoch, 26. September 2007

Der vermeintlich schlaue Motor-Rikshaw-Fahrer

Ist man als augenscheinlicher Tourist in Delhi unterwegs wird man immer und überall übers Ohr gehauen. Am häufigsten passiert dieses, wenn man mit der Rikshaw unterwegs ist. Für Strecken, die ich schon kenne, weiß ich in etwa, was ich zu zahlen habe.Da ich mich mit Leonie zurzeit aber nach einer neuen Bleibe umschaue respektive weiter entfernte Sehenswürdigkeiten begutachte, lege ich mitunter auch Strecken zurück, die ich zwar auf der Karte ausfindig machen kann, allerdings ist die Karte des Lonely Planet nicht allzu ausführlich und es fällt somit schwer realistische Preise abzuwägen.
Auf Kurzstrecken versuchten wir zum Anfang Festpreise auszuhandeln - da wir die Strecken mittlerweile kennen, lassen wir immer öfter nach zähen Verhandlungen das Taximeter laufen. Das klappt auch ganz gut und außerdem hat es uns zu verstehen gegeben, dass wir mit unseren bisher ausgehandelten Preisen auf den kürzeren Strecken mindestens 20 - 30 % Touristenzuschlag berappen durften.
Nun wollten wir auch auf den "Langstrecken" von vielleicht 9 - 10 km (in der immer währenden Hauptverkehrszeit in Delhi nimmt diese Strecke im Motorvehikel in etwa 45-55 Minuten ein) das Taximeter laufen lassen. Uns Füchsen war natürlich schon vorher bewusst, dass wir bei einem sofort bereitwilligen Fahrer auf der Hut sein mussten. Es dauerte nich allzu lange und wir hatten einen vermeintlich kostengünstigen Fahrer gefunden, der sofort das Taximeter in Betrieb setzte und sogleich begann die abenteuerlichsten und schönsten Umwege durch Delhi zu fahren. Wir ließen ihn nur zu gerne gewähren, da wir so eine kostenfreie Besichtigungstour geboten bekamen. Außerdem bewegte sich das Taximeter um nicht eine Rupie, da es defekt war. Der Fahrer hatte ein riesen Dollarzeichen in den Augen und ich konnte mir ein leichtes Schmunzeln natürlich nicht verkneifen. Der schönste Moment war die Ankunft am Ziel. Der Rikshaw-Fahrer hatte schon erhöhten Speichelfluss ob der erwarteten erschummelten Reichtümer. Noch weitaus schöner war dann das enttäuschte Gesicht, als er sein Taximeter mit dem aussagekräftigen 0,00 Rs. auf dem Bildschirm erspähte.
Aber wir waren/sind ja keine Unmenschen und haben ihm einen gerechten Preis gezahlt, allerdings inklusive eines hämischen Grinsens.

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