Mittwoch, 3. Oktober 2007

Der entspannte Tag

Nach einem anstrengenden Tag soll man sich etwas Gutes gönnen. Da in Delhi bereits die Fahrt vom Hotel zum Restaurant der Wahl einen anstrengenden Tag bereiten kann, beschlossen wir uns von unserem persönlichen Reiseführer „Lonely Planet“ geleitet für eine Wellness-Aktion.
Die vorgeschlagene Adresse existierte allerdings gar nicht mehr und ich sah eine entspannte Massage in die Ferne ziehen.
Leonie hatte allerdings noch Beine wachsen auf dem Programm und so entschieden wir uns für den Besuch eines Beauty-Salons.
Vor meinem geistigen Auge sah ich mich bereits mit der Hindustan Times in folgendem Szenario sitzen:

Frauen, die bei der Pedi- und Maniküre sitzen, lassen sich beim Kichern nicht durch schreiende Frauen beim Beine und sonst was wachsen beirren. In Kombination mit dem neuesten Tratsch aus der Nachbarschaft auf Hindi brauchte ich entweder starke Alkoholika oder Narkotika um das zu überstehen – kurzum: Ich hatte Angst.

Aber ich überlebte - und das entspannt, ausgeglichen und rundum zufrieden.

Wer hätte gedacht, dass es auch einen Salon für Herren im gleichen Gebäude gab? Ich entschied mich bei der Auswahl meines Programms – wer hätte es gedacht – weder für eine Pediküre noch für ein Ganzkörperenthaarungsprogramm.
Ich hatte eine Gesichtsrasur und eine Kopfmassage ausgesucht.
Meine letzte Erfahrung mit einer solch gearteten Rasur hatte ich im letzten Orientbesuch mit meinem Vater. Allerdings hatte ich da noch keinen Bart – eher Flaum - und die Rasur fand nur statt, um mir das Gefühl, ein richtiger Mann zu sein zu geben.

Dieses Mal hatte ich zumindest Bartwuchs.
Die Rasur dauerte alles in allem ca. eine Dreiviertelstunde und wurde mit einem traditionellen Rasiermesser ausgeführt – nicht mit einem „Gilette Power acht Klingen Dreifachschliff Elektro Hobel“ oder wie die neuesten Errungenschaften auf dem Rasiersektor auch immer heißen. Sollte ich mich mit einem solchen Gerät selbst rasieren, müsste ich dieses wohl unter ärztlicher Aufsicht und mit den nötigen Blutkonserven in petto tun. Außerdem wäre eine gute Portion Eis für die entfernten Gesichtsteile von Vorteil.
Aber der Barbier hatte ein geschicktes Händchen und erledigte seinen Beruf faszinierend gut und die eigentliche Rasur erstaunlich schnell.
Die Kopfmassage dauerte ca. eine Stunde und begann mit dem „Einweichen“ des Kopfes mit Kokosöl. Danach folgte das ganze Programm inklusive Gelenkknacken (der medizinische Sinn dieser Prozedur erscheint mir fern, aber egal) und es war einfach nur entspannend.

Leonie hatte sich derweil der Haarentfernung unterzogen. Wer noch schöner sein will, muss eben noch mehr leiden. Außerdem hatte sie sich eine geschlagene Stunde maniküren lassen inklusive eines unterirdisch rosafarbenen Nagellacks.

Für alles zusammen bezahlten wir dann um die neun Euro. Im Vergleich zu den Heimatlanden unschlagbar günstig. Hier wäre wohl eine Hypothek auf das nicht existente Haus fällig gewesen.
Fazit: Alle Menschen mit Rückenschmerzen: Ab nach Delhi

2 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Guude!

da ich heute am westdeutschen nationaltrauertag ;-) nichts besseres zu tun habe schreibe ich dir ma wieder was. habe gerada deinen neuen eintrag gelesen und frage mich: du hast bartwuchs bekommen??? hat sich wohl einiges im letzten halben jahr getan.
du hast mir auch immer noch nicht das ding mit dem punkt erklärt. da du in deinem universum ja allwissend usw. bist bitte ich dich nocheinbmal unterwürfigst um eine erklärung.

und falls dir ma langweilig sein sollte, hier die adrese von salz seinem block von der asienreise mit dem fahrrad: http://salzundaxelinasien.blogspot.com/

so, jetzt hab ich keinen bock mehr.

lass es dir gut ergehen.

m d g

beer

Andreas hat gesagt…

Normalerweise haben die verheirateten Frauen einen regelmäßigen Punkt auf der Stirn. Entweder aufgemalt oder geklebt. Allerdings laufen auch Männer damit herum, diese haben dann allerdings eher eine Art Fleck auf der Stirn. Die kommen dann aus dem Tempel und haben sich segen lassen.